Bisherige Pflanzen der Woche - Die Drachenbaum-Agave
Die Drachenbaum-Agave - Agave attenuata Salm-Dyck
Nach vielen Jahren präsentiert die Drachenbaum-Agave in unserer Sukkulenten-Freianlage wieder einen Blütenstand. Mit beindruckender Länge von 2 bis 3 Metern neigt er sich im schweifartigen Bogen über die anderen Pflanzen. Der Volksmund nennt die Pflanze daher auch Schwanenhals- oder Elefantenrüssel-Agave. Sie stammt ursprünglich aus feuchten Bergregionen Westmexikos.
Erst nach etwa 10 Jahren ist die Drachenbaum-Agave blühfähig. Das Alter unserer Pflanze ist unbekannt. Sie wurde 1994 an dieser Stelle ausgepflanzt, die im Winter durch ein Foliengewächshaus vor Frost geschützt wird. Seit einer Modernisierung der Heizung im letzten Herbst gehören Tropfstellen durch Kondenswasser am Foliendach der Vergangenheit an, und Sukkulenten-Gärtner Uwe Wagner kann gezielter als vorher gießen. Vielleicht ist der Blütenstand der Drachenbaum-Agave der Dank für die verbesserten Kulturbedingungen?
Auf den ersten Blick erscheint der Blütenstand unverzweigt, doch dieser Eindruck täuscht. Die Hauptachse trägt seitlich eine enge Spirale aus Kurztrieben, an denen jeweils – dicht an dicht gebündelt – 3 bis 8 Blüten sitzen. Die nektarreichen Blüten im unteren Drittel des Blütenstands sind noch grün, aber bereits geöffnet. In wenigen Tagen werden aus der Ferne die auffällig hellgelben Staubblätter zu sehen sein.
Die weiche, blau-grüne Blattrosette der Agave trägt keine Dornen. Sie sitzt, ähnlich wie bei einem Drachenbaum (Dracaena spp.), auf einem Stamm. Dieser kann bei älteren Pflanzen bis zu 1,5 m lang werden und legt sich manchmal nieder. Am Fuß des Stamms bilden sich neue Rosetten. Damit sorgt die Drachenbaum-Agave vor, denn der blühende Spross stirbt ab, sobald die Samen reif sind.
Übrigens: Unmittelbar links neben der Drachenbaum-Agave ist ein weiterer hoher Blütenstand zu sehen. Dabei handelt es sich um eine spontane Kreuzung aus den beiden kanarischen Natternkopf-Arten Echium pininana und Echium wildpretii. Um weitere Kreuzungen zu verhindern, darf dieser nur solange blühen, bis sich die ersten Blüten von Echium wildpretii öffnen. (KW 14/2019)