Bisherige Pflanzen der Woche - Der Dalmatiner Krokus
Der Dalmatiner Krokus - Crocus tommasinianus Herb.
Der nahende Frühling schickt seine Boten voraus: Im Südeuropa-Quartier überzieht der Dalmatiner Krokus – poetisch manchmal auch Elfen-Krokus genannt - zurzeit die Wiesen mit seinen violetten Blüten. Sie brechen aus unterirdischen „Wechselknollen“ hervor: Jährlich bildet die Pflanze seitlich an der ausgezehrten des Vorjahrs eine neue Knolle. Um diese mit Nährstoffreserven zu füllen, braucht der Krokus die Blätter. Man sollte sie deshalb erst nach dem Vergilben entfernen.
Wer bestäubt die Blüten zu dieser frühen Jahreszeit ? Vor allem aus der Winterruhe erwachte Falter, wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs, die hungrig den Nektar aus den schmalen Blütenröhren saugen. Auch für Bienen und Hummeln bieten die Blüten Nahrung. Ein Großteil des Nektars bleibt ihnen vorenthalten , da ihre Rüssel deutlich kürzer sind als die der Schmetterlinge, und den Grund der langen Blütenröhre nicht erreichen. Stattdessen bereichert der leicht zugängliche, eiweißreiche Pollen ihren Speiseplan.
Nach der Blüte reifen Kapselfrüchte heran, die sich zum Boden neigen. Die darin enthaltenen Samen besitzen ölhaltige Anhängsel (Elaiosomen). Diese sind bei Ameisen beliebt: Sie holen die Samen aus den Kapseln heraus und tragen sie davon. Im Laufe der Zeit bildet der Dalmatiner Krokus so dichte Blütenteppiche aus: Der Bestand im Botanischen Garten ist über 100 Jahre alt. (KW 8/16)